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Wie sag ich`s dir

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Um Mitternacht da stieg ich auf den Berg
- ach oben war der Mond -
so hell und nah daß man ihn greifen konnte,
und ich griff nach ihm.
Doch war`s nur Sand der durch meine Finger ronn

Was verbirgst du mir?
Was Geheimnis nur, bist du ein tiefer Brunnen wohl?
Da warf ich einen Stein hinein und mußte lange warten
- bis tief ich hörte - und lang ist`s her
als tief ich hörte - deinen Treueschwur

Vergib mir Mond - denn dort wo ich stehe
ist der höchste Gipfel - und der Wind bläst rauh mir ins Gesicht
Ach wenn es dunkel ist da friert`s mich
und bläst mir fort, mein verhüllend Gewand.
So steh ich unbekleidet hier - bis zum Hals
- das soll mir tiefster Brunnen sein

Da kommt der Geist der Schwere mir
und bläst in meine Ohren -
mit tausend Trompeten - und dann glüht`s in mir
- Empor ein heißer Strom - und sagt zu mir:
Ach willst du immer Leben - Ich sagte: Ja und ja und nur -
Da schlug der Blitz ein und wandelt Stein -
er wird zu Leib - sprach: es ist ein Kind von dir
Ich schuff`s und erschuff`s - wie gut das klang in mir
- das Schaffen und das Kind - von mir

Da brüllte laut der Löwe - Gut!
Und als der Geist der Schwere dies hörte -
sogleich fuhr er heulend aus
meinem Körper und in die Erde

Nun magst du bester Freund mir sein
- als Entkommener der schweren Träume -
der in der Morgenröte erwacht -
im Land des Morgenglühn`s

Du Schaffender - du Kind des Blitzes. Ach
Ich will mit dir zusammen sein.
So sag ich`s dir:
Ich liebe dich.

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Autor:in

Rainer Dubois

Rainer Dubois

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