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Schwarzer Spiegel

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Manchmal ist der Himmel Ozean und der Horizont der Strand.

So gesehen ist die Erde wo ich stehe dann das Land.

Auf den Kopf fällt mir der Himmel, überschwemmend meinen Sinn,

Dass die düsteren Gedanken halb ertrinkend aus mir fliehn.

Aber manchmal ist der Himmel dunkel wie ein Tannenwald,

Und der Fluss der Wolken reist mich mit sich fort, nirgends ist Halt.

Wie ein Blatt riss mich der Herbstwind, von den Zweigen, dann fiel ich.

Auf den goldbraunen Straßen dieses Herbstes traf ich dich.

Zwischen Steinen und Gebeinen gingst du mit mir Hand in Hand,

Ich hielt dich in meinen Armen – raub mir bitte den Verstand.

Winterregen weißer Knochen, Freiheit will ich, Vogelschau,

Dort im Himmel: weiße Berge, unter ihnen: neblig blau.

Lebe wohl, mein schwarzer Spiegel, nun schwimm ich im See aus Licht

Schiffbrüchig, die letzten Atemzüge, doch das Licht entgleist mir nicht.

Des Morgens Augen sind entzündet, vom Geist der Freiheit rot entfacht,

Doch erhaben schließt die Sonne das Auge der Nacht.

Über den Autor

mondgewitter

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