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Herbststurm

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HERBSTSTURM

Ein Tag wie jeder andere war’s wohl nicht
Dunkel, die Wolken fliehen,
obwohl der Tag sonst hell sein müsste,
etwas erfasst das Fahrzeug,
schüttelt es, mit einem Ruck,
halte an und schau
die Bäume sich biegen, die Äste schlagen
die Blätter peitschen gegen den Wagen,
Staub, sonst nie spürbar,
hämmert gegen das Blech.

Steige aus,
will spüren, alles fühlen,
diese starke Kraft der Natur,
will Baum sein, Arme ausstreck,
werde erfasst, werde geschoben, werde gezogen,
von überall nicht gleich fühle wo die Richtung ist.
Die Blätter und der Dreck verdunkeln die Sicht,
gehe drei Schritte vor, stelle mich der Kraft.
Körper wird geschüttelt,
klatsch,
ein Blatt mitten ins Gesicht, scharf spüre ich wie eine Ohrfeige, von Gottes Hand.
Schau in den Himmel,
Wolkenfetzen fliehen, angstvoll, nur vor wem?
Ich stelle mich, keine Angst spür,
halte aus den Druck, den starken, bin stark in diesem Moment,
beide Füße krallen sich in den Boden,
den Körper nach vorne geneigt,
die Augen geschlossen
genieße dies mit allen Sinnen,
der Sand peitscht mein Gesicht.

Urkräfte, schon immer auf dieser Welt,
ich nur ein paar Sekunden,
und kann sie fühlen,
diese Kraft.
Frei werden meine Gedanken für diesen Moment,
kann mich wieder bewegen,
träumend dem nachsinne,
ja auch ich habe Kraft.

DlR

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Der letzte Ritter

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