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erster Teil eines Gedichtes in unkonventioneller Form

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Sehnsucht ist es, die mich erfüllt,
die in mir wogt,
die des Ausbruches begehrt.
Ja, die des nach Außentretens so dringend bedarf.
Doch wurzelt sie so tief in meiner Seele,
dass einzig dieselbe die Macht besitzt,
sich von ihr loszusagen.
Die Seele aber,
steht unter großem Einfluss des Geistes,
welcher ihr mit erschreckender Naivität,
oder aber mit dem festen Glauben an das glanzvolle Wesen der Erkenntnis,
Worte des Trostes und der Besserung ins Ohr flüstert.
Und er spricht zu ihr über die Notwendigkeit des
Verlangens,
über die Liebe zur Sehnsucht, da sie es sein wird,
die uns den Weg zum Glücke weist.
Doch vermögen diese Worte es nicht,
das unsägliche Leid der Seele zu schmälern,
denn ihr ist es nicht gegeben,
die Sprache der Sehnsucht zu verstehen,
oder sich diesesVerständnisses zu befähigen,
da ja an ihr Ohr einzig die Stimmen der Gefühle dringen.
Und auf diese Art vernimmt sie natürlich auch die Stimme der Sehnsucht,
deren Klang so durchtränkt ist von Trauer und Verzweiflung,
dass sie die anderen Stimmen zu übertönen droht
und der Seele glauben macht,
deren Urheber wären verstummt.
Nun ist es wieder der Geist, welchem die Falschheit
dieser Empfindung gewahr wird,
der es versucht, die sich aufbäumende Seele zu besänftigen und davon abzuhalten,
sich seiner und anderer Einflüsse zu verschließen.
Doch diese, da ihr das Werkzeug der Vernunft nicht
anheim gelegt, empfindet die Worte des Geistes als
allzu gutgläubig und sagt sich los von ihm und allem was außerhalb ihrer Bestand findet.

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