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Ein Vorschlag für Zeus

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Das Spielkonzept:

Unsere Welt ist so auf Für und Gegen aufgebaut, daß alles in seiner Beschaffenheit und Dasein mit Eigen- und Gemeinnutz und mit
Vor und –Nachteil existiert.
Ein ständiges Entstehen und zu Grunde gehen, ein belebtes Wechseln zwischen Sein und nicht Sein gekennzeichnet den Gang unserer bekannten Welt und Weltgeschehen.
Durch Zusammenfügen entstehen Bauwerke, Lebewesen und Ideen; Sachen großer Vielfalt, die der Vergänglichkeit geweiht sind, indem das einst zusammengesetzte wieder in seine Grundbausteine zerfällt.
Das Leben scheint die Kunst der Materie zu sein: ein Schemata zu entwickeln, daß es ermöglicht, den ständigen Zerfall des Entstandenen so entgegenzuwirken, daß die einmal gebaute Form in seiner Beschaffenheit und in seinem Erscheinungsbild durch stetes Wiederherstellen möglichst lang erhalten bleibt. Zellen entstehen und Zerfallen, wie das Universum, sie werden geboren und sie sterben ab, damit aber der Organismus im Gesamten jedoch weiter lebt.
Einzelne Wesen entstehen und sterben, damit aber im Gesamten ihre Art jedoch lange besteht (natürliche Auswahl). Der Gen baut sich fortwährend Schutzhüllen (Körper) gegen Strahlung und natürliche Zersetzung.
Organismen, Arten entstehen und sterben aus (natürliche Artenauswahl), damit das Wunder, das Leben im Gesamten möglichst lange anhält und das Aufflammen lebendig gewordener Materie und Energie, das endlich kleine Etwas in dem unendlichen nichts,
nicht ohne Spuren, weil zu früh, eingeht.

Im allgemeinen gehen die Spezis der Erde den Weg des leichteren Widerstandes. Dabei fügen sie sich große Schäden zu, indem sie sich gegenseitig ausnutzen, andere krank machen oder aber die zum Weiterleben nötige lebenswichtige Nahrung einfach mit töten erbeuten.

Der Mensch scheint auch diesen Weg zu gehen, er verschafft sich Raum und strebt nach oben und baut an einer immer größer werdenden Wirtschaft der „sanften“ Ausbeutung. Damit der Verbrauch mit der Herstellung schritt hält, wird er zu zwängen gedrängt, die ihn fangen und nicht mehr loslassen.
Gehört er zu den „glücklichen“, die einen Auskommen haben, will er oft mehr und strebt nach einem „sicheren“ Einkommen, formt aus Glück Sicherheit, wird er zum Arbeiter und verkauft seine körperlichen und geistlichen Kräfte für Geld.
Er rechnet anstatt in Sachwert in Geldwert.
Aus seinem „Entwicklungsland“ baut er eine „Industrienation“, hofft dabei viel „zu verdienen“, damit er sich eines Tages einen Rückkauf leisten kann. Zum Teil gelingt es auch in der Regel, zumindest das, was den Geist betrifft, denn der Körper wird inzwischen alt, abgenutzt und kränklich. Er nennt es:
„Das bestreben nach Freiheit mit Arbeit“.
„- Jeder muß arbeiten, es ist doch natürlich, Tiere tun das auch“ - heißt es oft...

Der Mensch soll sich aus der Tierwelt erhoben haben und brachte es zu etwas besonderem, heißt es auch...
Ist das denn wirklich so?

Wer sich Sachen ausdenkt um das Arbeiten zu umgehen, ist wohl faul, oder
er kennt die Schönheit des Schaffens nicht, heißt es auch...

Kann denn nicht sein, daß der arbeitende in seiner Beschränktheit und Monotonie statt seinen Horizont zu erweitern zu einfach lebt und mit dem Satz:
„- Ich arbeite, damit mir selbst, meinen Mitmenschen und meiner Kindern und Kindes Kindern das Leben eines Tages leichter fällt.“ zu wenig hervorbringt?
Die Umwelt geht dabei zu Grunde, der Fachidiot wird gefragt, der viel wegwirft, er soll aber auch zum Kurswechseln bereit sein: eine andere Schublade öffnet sich. Kultur, Sport und Kunst verlieren an ihrer wohltuenden Wirkung, der Mensch zählt immer mehr als eine Nummer mit Arbeitspotential und Kaufkraft, und läßt sich hiernach beurteilt einstufen, wie ein Maultier dem Scheuklappen vorgesetzt sind. Das sind harte Worte.

„Hast du etwa einen besseren Vorschlag?“
„Inwiefern? Wie man die demografische Expansion aufhält, wie man den Ozonloch stopft, wie man Waffen vernichtet, die Staatsgeschützt sind,
wie man Kinder erzieht, die keinen Rauschgift nehmen, wie man Tiere und Pflanzen züchtet, die nicht vergiftet sind, wie man auch ohne zu konsumieren
Spaß hat, wie keine Armut, Epidemien Kinderarbeit und Obdachlosigkeit entsteht...
oder wie man mehr Gewinn erzielt!?“

Denn was ist eigentlich Gewinn?
Haben wir diesen Begriff richtig interpretiert?

Das Spiel besteht aus vier Stufen:
1: Das erste Vorleben als eine Zelle, als ein Wurm, als ein Baum oder ein Insekt.
2: Das zweite Vorleben als ein Igel, eine Schwalbe, Fuchs, oder Delphin.
3: Das Leben als selbständiger Industrie Bergsteiger in der BRD.
4: Das Leben als Pionier revolutionärer Weltgestaltung (Hauptebene):
a) Neues Mitglied eines „Igeldorf“-es.
b) Wanderjahre, als „Schwalbengeselle“.
c) Beruflicher Werdegang zum „Meisterfuchs“.
d) Das abwechslungsreiche und kostenlose Leben des „Delphingroßmeisters“.

Es geht um die Erkenntnis, daß alles sich in seiner Bau- und Machart ähnlich ist, und somit die Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten sich nicht nur einstufen, sondern sich auch umsetzten lassen, in verschiedene Kategorien.

Dem Spieler wird ein Konzept vorgeschlagen, wie sich mehr aus dem Leben
machen läßt, indem er ein von Wissenschaftlern, Lehrern, Bauern und Handwerkern erbautes Dorf („Igeldorf“) betritt, das nach hohen Prinzipien entstanden ist. Hier kann er als Gast eine weile bleiben, wenn er sich, wie ein Gast benimmt.

Er kann sich umschauen bevor er sich zum niederlassen entschließt und er kann neue Systeme und Wege kennenlernen in Sachen Arbeit, Schule, Kommunikation, Ernährung und Lebensgestaltung kultureller und technischer Hinsicht.

Falls er sich zum bleiben entschließt, so kauft er das Spielprogramm und erklärt er vor der Dorfgemeinschaft, daß er guten willens ist, ist bereit zum lernen und zu lehren, er will mehr begreifen und er selbst gibt seine Kenntnisse nach seinem besten wissen und Gewissen offen weiter zum Nutzen anderer oder der ganzen Gemeinschaft.

Er kann hier lernen, wie man Spaß hat, was ein guter Witz ist, wie ein Haus ökologisch gebaut wird, wie man Maschinen entwickelt, die einen höheren Wirkungsgrad haben, als gewöhnlich, wie ein gesunder Vorgarten aussieht, wie man bewässert und Fische fängt, wie man zuhört, sich austauscht und befruchtet, wie man für sich und nicht für die Wirtschaft zur Schule geht, wie man spielt und scherzt und wunder wirkt, indem er hier mit weniger Arbeit mehr erreicht, als in der Welt der unterjochten Konsumgesellschaft.

Das Dorf lebt zunächst unter anderem aus dem Verkauf von Ökohäusern und Biolebensmitteln, aus Veröffentlichungen und Büchern alternativer Wege, bietet Erfindern und Künstlern Unterstützung, ist selbsternährend, hat eigene Finanz und Energiequellen, Spielhaus, Haus des Gastes, Erlebnispark, Natur- und Wasserschutzgebiet, Schulen, Bibliothek, Museen, Schwimmbad, Theater und Kinos, Bastlerwerkstätten, Künstlerviertel, Kirchen, Sportplatz, Wald- und Wiesenkindergärten, Rehabilitationsklinik, Stillraum- und Freilichtschulen, Praktikuniversität und Einkaufszentrum.

Familie, Erziehung, Bildung und Erwerb ist, wie vieles, alternativ gestaltet:
es entsteht weniger Streit, da es weniger privilegierten Dinge gibt.

Man kann aus diesem besonderen Dorf mit den hier gesammelten Ideen und Anschauung auf Wanderschaft gehen, indem man weitere Ideen, aber auch große Probleme unserer Welt kennenlernt („Schwalbengeselle“).
Der Schwalbengeselle kennt die Notwendigkeit der Selbstverteidigung, kann es anwenden, und hat inzwischen das Wissen, wie man in der freien Natur überleben kann, vor allem in Sachen Hygiene, Eßbares, Feuer, Gefahren, Regen- und Wärmeschutz.
Dem Lernsüchtigen Gesellen wird eine Liste zur Verfügung gestellt, eine Sammlung wertvoller Werke und guter Ideen der Welt, zu denen er hinreisen kann. Die Hälfte der Kosten trägt sein „Igeldorf“, die andere Hälfte er, die er während seiner Reise mit Arbeit verdienen muß (z.B. als Dolmetscher oder Kellner). Er besucht interessante, alternativ Kinos, Schulen, Künstlerdörfer,
Kibbuze oder die „normale“ – Sehenswürdigkeiten.
Er bekommt auch Kontaktadressen zu interessanten Persönlichkeiten, die zu einem Gespräch mit dem „Schwalbengesellen“ aus einem „Igeldorf“ gerne bereit sind:
Soziologen, Kritiker, Künstler, Politiker, Wirtschaftsgrößen, Detektiven, Sprachwissenschaftler, Astrophysiker, Mikrobiologen, Chemiker und sonstigen Akademiker, Juristen, Mitglieder der 68`-er, Mitglieder der Frauenbewegung, der „Grauen Wölfe“ und sonstiger Denkern. Er kann die Arbeit und den Handel unserer Welt durch Besuche kennenlernen, die Probleme entdecken, aber er kann auch neue Ideen und Lösungen anhören. Da er die Welt bereist, lernt er Für und Gegen in Sachen verschiedener Staats- und Regierungsformen, Gesellschaftssystemen und Glaubensweisen kennen, das ihm bei seinem Berufswerdegang zum „Meisterfuchs“ in seiner Heimat weiter nützt.

Nach dieser schönen Reise kehrt er also ins „Igeldorf“ zurück, und entwickelt sich zu einem besonderen Unternehmer, als Hausbauer, Maschinenbauer, Filmemacher, Erfinder, Fischer, Viehzüchter, Gastronom... oder als Lehrer
der Sonderklasse. Mit seinem Wissen und Werken bereichert er sein Dorf,
konsultiert mit denen, die seine Ideen sich gerne anhören, hört Unternehmer anderer Fachbereiche an, und vergleicht. Entwickelt er sich weiter und verschafft sich den nötigen Überblick, da er den Weg der Zusammenhänge den Kampfweg der Natur und den Kampfweg der Wirtschaft nicht zu einseitig
gegangen ist, so kann er sich in den Rat der „Delphingroßmeister“
von seinem Dorf empfehlen lassen.

„Delphingroßmeister“ sind kostenlos lebende Weisen, die ein neues Dorf gründen können, das eine Menge Erlaubnisse Bedarf, die vom Staat einzuholen sind.

Wenn er später es schafft in seinem Dorf den Bewohnern die Möglichkeit zu geben: ein Leben zu führen im Sinne des Lebens und des Lebenlassens ohne
Reibereien mit Erfüllung und schöpferischer Freiheiten, mit wenigem robotieren
und mit mehr Zeit füreinander, und das große Dorf erlangt damit schließlich das
Stadtrecht, so ist das Spiel gewonnen.

Wer das Spiel gewinnt, ist ein „Zauberkönig“ und kann in der Zeit Reisen:
nach Datum und Ort erscheint er als „anonymer Engel“ in der Geschichte
der Menschheit. Kann mit Menschen sprechen (falls er sie versteht), und solange sich in Städten alter Kulturen Aufhalten, bis er das will. Vielleicht sollte er aber bescheidener sein, als z.B. Christus, sonnst wird er noch wegen seines Wissens gepeinigt.

Je nach Punktstand, als Belohnung, kann während des Spiels per Internet ein Kunstwerk, wie ein besonders wertvoller Film, Musik oder Theaterstück abgerufen werden, mit geistreichem, inspirierendem Inhalt und Sinn.

Verändern sollte mit Verständnis beginnen und beim Intoleranz nicht enden.
Gibt es für ein Problem eine Lösung, so sollte es gratis verkündet und nicht als Konsumgut gehandelt und verteuert vermarktet werden.

Es sollten alle etwas davon haben, und nicht nur die, die zur Zeiten gut „im Rennen“ stehen, denn für den Entwicklungsstand einer Sache, Idee, Gesellschaft oder sogar der ganzen Welt nichts maßgebender ist, als ein zurückgebliebenes, nicht mit entwickeltes Glied; z.B. im Körper einer Familie, eines Gewerbes, einer Stadt oder eines ganzen Landes: Schwachstellen, die in Ihrer Auswirkung, wie durch Analphabetismus und sonstige Unwissenheit und Nichtverstehen, zum Hunger und Leid oder Scheidung führen, fast ohne Ausweg. Gelingt es dagegen durch Umdenken das hohe Prinzip:

„Eine für alle und alle für einen!“

zu realisieren, mit den Wundermittel Verständnisdurst und Begriffsbereitschaft die Brücke zu schlagen, die das Fremdartige und Entferntere uns näher bringt, und wir lassen die Mauern fallen,
so statt nur zu erzielen, erreichen wir ein wahres Gewinn.

Probleme der Einzelnen wären leichter zu verarzten, wenn sich viele an der Lösungssuche beteiligen würden, wenn viele die Erfahrungswerte und Sorgen anderer mit den eigenen gleich oder sogar höher stellen würden und nicht unzugänglich.

Es muß nicht heißen, daß viele Köche den Brei verderben. Wenn es fast zu spät ist, operieren oft mehrere Ärzte zusammen. Wenn schon bei der Entstehung der Krankheit der Arzt im Team kooperieren würde, müßte seltener operiert werden.
Ein Individuum, der von vielen unterstützt wäre, könnte zur Lösung unser Problemen aller mehr beitragen, denn auch er hat etwas, kann oder kennt etwas,
was viele noch nicht. „Was alle angeht, können nur alle lösen“ (Dürrenmatt).
So machten wir uns reicher, selbst dann, wen wir nicht arm sind.

Haben wir eine Regierungsform, die, die Sorgen und Schäden der Individuen mit großer Hingabe, ohne Vorbehalt und hoher Kostenstellung zu Recht biegt, so kann jeder zum Mitglied einer mit Ehre und Bewußtsein beflügelten Gemeinschaft werden und kann leichter die Probleme der Zivilgesellschaft mit lösen, als zur Zeit es möglich ist.

Die Idee Sozialismus, oder sogar der Kommunismus, blieb bis Heute nur eine Wunschvorstellung, da die Realisation mit Machtmitteln und zu kategorisch zu erzwingen versucht worden ist, auch mit Propaganda, Agitation, Ursachen- und sonstiger Täuschung, auf dem Nährboden rebellierender Armut gegen die Unterdrückung.

Selbst gerecht verteiltes Gemeingut ist wenig Wert, wenn es das Gut eines verarmten Landes ist: das Armsein wird kommuniert.
Käme dagegen (Aus Natur nicht) ein Reiches Land auf kommunistische Gedanken, so könnte (zur Abwechslung) das Reichsein verteilt werden.
Es ist allerdings schwierig, denn wer viel hat, hat viel zu verlieren, denken wir.
Diesen Verlust mit Gewalt zu erzwingen (das in einem herunterwirtschafteten Land anderes auch kaum möglich ist),
ist ein Armutszeugnis.

Dieser Verlust kann jedoch, versuchsweise, als Gewinn gewertet werden,
wenn das Reichtum statt geopfert einen guten Zweck dient:

schlummernde Kräfte der Klassengesellschaft werden wachgerüttelt und
mit der Flut befruchtender Ideen, Menschlichkeit, wahrer Freundschaft, und ungezügelter Erfindungen, eine Gesellschaft höheren Stellenwertes entsteht.

Das sollte nicht kategorisch bedeuten: tausche dein Finanzkapital gegen
Brüderlichkeit um, sondern:
in dieser erträumten Gesellschaft könnte jeder nach seinem Fasson selig werden.

Vorzüge verschieden erprobter Regierungs- und Gesellschaftsformen
werden so optimiert dargeboten, daß die Freiheit und Reichtum statt
bloß verteilt, für alle wächst und hohen Gewinn erzielt.

Wahre Freiheit ist aber, den vorgeschlagenen Weg nicht gehen zu müssen, und so soll es auch sein, in dem der Spieler ein „Igeldorf“ dieser Träume zunächst, als Gast betritt.
Hat er eine Andere Idee, als so zu leben, wie diese kleine Gemeinschaft,
so trifft er auf offene Ohren und darf am Rande des Dorfes probieren, da an Platz, Hilfe und Verständnis mangelt es hier nicht.

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Peter Simon

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