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Die Welt und ich

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Wie ich im Innersten gespalten bin,
Ist doch die ganze Welt.
Ich denke bloß den Sinn,
Als zu wissen, was erzählt.

Zum einen bin ich das Kind,
Was sich erfreut an Blüten,
Und erstaunt ist über´n Wind.
Doch wer kann mich behüten?

Das and´re Ich lebt tief im Herzen,
Dort ruht es oft und lang.
Doch wenn die Welt vor Schmerzen
Schreit, erwacht´s und mir wird bang.

Dann will ich alles schlagen,
Nichts bleibt vor mir bestehen.
Ich bin wüster als an Jüngsten Tagen,
Und niemand kann mir in die Augen sehen.

Doch ein blonder Engel zart
Besänftigt mich sodann,
Weist zurecht auf Engelart
Und treibt mir aus den Mann.

Ich weine dann und sage:
"Ich bin nicht gut, noch schlecht.
Oh, liebster Engel stell Dir eine Frage:
Gibt es Recht, wo doch kein Recht?"

Der Engel schweigt und sieht mich an,
Er streichelt mir das Haar.
Vertreiben ist schon lang der Mann,
Der eben noch so schrecklich war.

Auf alle Fragen, die ich stellte,
Verwies er mich an mich zurück,
Nicht Strafe war es, oder Schellte,
Die ich bekam zum Glück.

Nein, es war der Engel bloß
Und mit ihm das inn´re Kind.
Beide gaben mir den sel´gen Trost,
Dass alle gleich gespalten sind

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Autor:in

Kusi

Kusi

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