Hesse-Stadt Calw wird zur Rockbühne

Den Auftakt macht im Rahmen ihrer „Aff un zo“-Tour die Köl-sche Kultband BAP am Samstag, 29. Juni, dem ersten Tag des zweimonatigen Hesse-Festivals mit über 200 kulturellen Veran-staltungen. Am Samstag, 3. August, wird John Kay mit seiner legendären Band „Steppenwolf“ dem literarischen Steppenwolf-Schöpfer und Namenspatron Hermann Hesse musikalisch seine Reverenz erweisen. Mit im Programm: „Anyone’s Daughter“, eine Band, die Anfang der achtziger Jahre mit der Vertonung des Hesse-Märchens „Piktors Verwandlungen“ Erfolge feierte. Unterstützt wird die wieder gegründete Gruppe von dem intellektuellen Rockpoeten Heinz-Rudolf Kunze. Der Vorverkauf für beide Konzerte hat jetzt begonnen. Karten zum Einheitspreis von 26 Euro sind bei der Stadtinformation Calw (Tickethotline 0180/5005669) oder allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

John Kay & Steppenwolf/Anyones Daughter
featuring Heinz-Rudolf Kunze
(3. August, 19 Uhr)

In der chaotischen Welt des Rock ’n‘ Roll, in der die Lebensdauer der meisten Bands nur ein paar Monate oder Jahre beträgt, hat sich John Kay & Steppenwolf zu einer der ausdauerndsten und meist respektierten Bands der Rockgeschichte entwickelt, die seit mehr als 30 Jahre harte, ehrliche und persönliche Musik machen. Ende der 60er Jahre verkörperte Steppenwolf die soziale, politische und philosophische Rastlosigkeit dieser Ära durch ihre kompromisslose Musik, die mehr als 30 Jahre nach der Bandgründung immer noch eine große Resonanz erhält. Klassiker wie „Born To Be Wild“, „Magic Carpet Ride“, „Rock Me“ und „Monster“ zählen auch heute noch zu unsterblichen Hymnen des Rock ’n‘ Roll. Nach neuesten Zahlen hat die Band mittlerweile weltweit mehr als 30 Millionen Platten verkauft. Ihre Lieder sind weiterhin fester Bestandteil des klassischen Rock-Radios und wurden in mehr als 50 Filmen und über 70 Fernseh-programmen gespielt. Außerdem waren sie die erste Band, die den Begriff „heavy metal“ in einem Song (Born To Be Wild) gebrauchte und ihr harter Stil half ihnen Grundelemente des Hard-Rock der späteren 70er in ihrem Sound zu etablieren.

Steppenwolf selbst erwies sich als ebenso beständig wie ihr musikalisches Vermächtnis. Auch im neuen Jahrtausend strotzt die Gruppe um Gründer, Sänger und Kopf John Kay immer noch vor Produktivität und Kraft. Steppenwolf veröffentlicht weiterhin frische Musik und begeistert die Fans in aller Welt mit tollen Auftritten. „In dem alten Klischee, ‚Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter‘, liegt viel Wahrheit,“ sagt Kay. „Wenn ich so zurückblicke, merke ich , dass der ständige Kampf uns lehrte, unsere Selbständigkeit zu wahren und den Rock ’n‘ Roll nach unseren eigenen Vorstellungen zu leben.“

Anyone’s Daughter wurde Mitte der 70er Jahre von Matthias Ulmer und Uwe Karpa gegründet und war eine der stilprägenden Bands in dieser Zeit. Nach über 120.000 verkauften LPs löste sich die Band 1984 auf und die Musiker gingen eigene Wege. In ganz besonderer Erinnerung ist die 40-minütige Vertonung der Hermann Hesse-Erzählung „Piktors Verwandlungen„, ein fester Bestandteil des damaligen Live-Programms. Diese Platte wurde 1981 live aufgenommen und löste sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern absolute Begeisterung aus, sie wurde auch in den Charts gelistet. Mitte der 90er Jahre wurden die Platten von Anyone’s Daughter als CD neu aufgelegt und finden seither regen Absatz. Die CD „Piktors Verwandlungen“ ist inzwischen restlos ausverkauft. Anlässlich des 125jährigen Geburtstages von Hermann Hesse bringt Anyone’s Daughter wieder live auf die Bühne. Die Lesung wird Heinz Rudolf Kunze übernehmen.

Autor:in

timo

Gründer und Betreiber von hhesse.de seit 1998

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