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VOM ENDE EINES SOMMERS

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Wie rannen die letzten heißen glühenden Sommertage durch meine Finger.
Jeder Morgen war ein seliges Erwachen, voller Hoffnung auf einen nicht enden wollenden Tag unter einem gesegneten Himmel von tiefstem Blau. Glücklich atmete ich die Sommerluft, voller Versprechnungen und Leidenschaft - durchlebte Tage voller Glut, draußen auf dem Felde, im kühlen Gewölbe des Waldes, auf einsamen Wegen, doch inmitten einer Welt mit der ich einverstanden war. Wunschlos einverstanden.

Überall konnte ich sein, alles atmete Freiheit und Verheißung, alles wir mir Trost und Heimat. Doch in allem schwang schon der Geruch nach Abschied, klang die leise Melodie der nahenden Herbsttage. Ich hörte das Raunen der Bäume, wenn der Wind in ihren Blättern spielte, mich streifte die kühle Strömung erdiger Luft, die das Ende des Sommers verhieß.

Und mit dem nahenden Ende des Sommers kehrt sie wieder, meine Traurigkeit. Ich will noch nicht Abschied nehmen, ich will ihn nicht gehenlassen, diesen Sommer, der mich so glühend umarmte und mich in purpurnen Träumen wiegte.
Doch die Nächte werden kühler und die Morgenstunden hüllen sich in zarte Nebelschleier. Ein leiser Wind durchstreicht die wogenden Felder, treibt kleine Wolken über das blasse Blau des Himmels.

Der Sommer ist müde geworden, seine Kraft ist verglüht und weicht dem leisen Seufzen des nahenden Herbstes, der seine kühle, stille Hand auf das Land und meine Seele legt.

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Morgaine

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