Verwelkt
Verwelkt
Ein leises Fallen, Abschiednehmen
Von einen Sommer reich und groß
An Gaben für den langen Winter;
Und wieder reißt ein Jahr sich los.
Jetzt nimmt die Sonne kürzre Bahnen,
Oft hüllt der Nebel sie ganz ein,
Wenn’s ihr gelingt ihn zu durchdringen,
Ergießt sie ihren goldnen Schein
Mild auf die sommermüden Lande,
Daß Weinlaub lodert flammend rot,
Verwelkt die blauen Blumenbande
Der Wegwarte am Wiesenrande;
Leis’ schleicht sich ein die alte Not
Mit kalter Nacht im Schneegewande.
Brigitte Pulley-Grein
1 6. S e p t. 2 0 0 2