Kreuz-Fahrt
So fahr ich also schon lange dahin:
quer und längs, kreuz und quer
am Balken hinauf und entlang
mal emporgehoben, mal gebunden schwer
in Zorn oder gelöst in Gesang
So mach ich also auch hier Station
und dort und irgendwo
so fließt mein Schritt, so hemmt er schon
zum Sprunge angesetzt hoffnungsfroh
doch gefesselt, getäuscht schon lang
Ich spür die Nägel, die mich durchbohrn
entfesselt ist haltlose Qual
es schluckt mich der Sturm
verspeist mich der Wal
verschlingt jedes Tun, jeden Gang
Da hebt sich das Meer, speit aus den Orkan
zerfetzt mich in vielfaches Sein
und hebt vielstimmig zu brausen an:
ein Lied vom Gefundensein
gegossen in Klage und Klang
So spür ich das Kreuz
gemeißelt ins Sein
fahr weiter, froh und doch bang
mal schwer, mal leicht im Entbundensein
da mir Tod und Verwandlung gelang