← Zurück zur Übersicht

Hierarchie

Share
Hierarchie

Ich verabscheue die Hierarchie, weil sie ein einfaches Rollenspiel verkörpert. Dabei werden den Mitgliedern innerhalb Hierarchie Eigenschaften zugeteilt, die nicht immer mit den Fähigkeiten der Personen konjugieren. Vor allem die unterste Schicht wird so dargestellt, dass sie einen Minderwertigkeitskomplex entwickelt. Diesen nimmt sie unehrenhafterweise an, und das ganze Verhalten richtet sich auf diesen Komplex aus.
Es wird erst gar nicht versucht sich besser und größer darzustellen. Man ist Teil der ganzen Maschinerie.
Kraftlos, unglücklich und arm fügen sich die unteren Mitglieder dem System. Platz für Kreativität, Innovationen oder Ideen bleibt nicht. Dass dabei vieles unentdeckt und verborgen bleibt, ist ganz klar. Es geht vieles verloren.
Wege eines besseren, einfacheren Lebens werden nicht verfolgt.

Betrachtet man die oberste Kaste stellt man fest, dass diese Mächtigen ohne Kontrolle, Widerrede oder sogar Opposition regieren können. Ob sie gute oder schlechte Lösungsvorschläge in die Gemeinde einbringen, spielt eigentlich keine wesentliche Rolle. Auch hier wird man feststellen, dass viel Potential verloren geht.

Am bedauernswertesten sind jedoch jene jämmerlichen Mitglieder, die genau diese Kontrolle und Klarheit ihrer Position, lieben. Die alle Verantwortung, all ihr Leben, dem System anvertrauen.
Speziell die vielgelobte Disziplin unter den Soldaten verspricht eine gewisse Ignoranz bis hin zur Verdummung, da man selbst seine Gedanken nicht mehr mit Problemstellungen bemühen und belasten muss.
Er schreit: „Wollt ihr den Totalen Krieg?“
Diese Frage ist jedoch rein rhetorisch, da die Antwort schon längst gefallen ist. Wie Lemminge folgen sie ihrem Führer. Gräueltaten werden nicht mehr klar vor Augen gesehen, da die Verantwortung leicht abgeschoben werden kann.
Diese Gefahr und dieses Missverständnis sollten, bei Erkennung, das ganze System in seinen Grundfesten erschüttern. Doch die Angst vertrübt den Blick. Schleier überzieht die Umwelt.

Die Wenigen, die es dennoch wagen, werden als Märtyrer in den Tod laufen und dienen als Abschreckung für die anderen. Wer dennoch begreift, hat nur zwei Möglichkeiten.

Eine wäre räumlich das System zu verlassen, die andere, noch viel schwierigere Möglichkeit, weil diese mit viel Schuldgefühlen verbunden ist, wäre die innere Emigration. Sie ist die unehrenhafte Variante und die Schlinge der Verantwortung wird von den kommenden Untaten nur immer enger und enger um den Hals der Hilflosigkeit und der Erstarrtheit gezogen.

Viele gute Menschen, die von ihren Schuldgefühlen geplagt werden, nehmen sich das Leben. Da es sich beim Suizid nie um eine Lösung handeln kann, habe ich diesen Weg nicht zu den oben genannten gezählt.

Wer jetzt glaubt, dass ich mich strickt gegen Autoritätspersonen stelle, und mich nicht unterordnen kann, wird hier getäuscht.
Autorität ist dann willkommen, wenn das nicht bedeutet, dass nur eine absolute Wahrheit existiert. Autorität kann auch in der Art erfolgen, dass ein Konsens, das muss und sollte nicht immer ein Kompromiss sein, zwischen Vorgesetzten und einfachen Angestellten zusammen kommt. Durch dieses Verhalten kann eine Maximierung von Innovation, von Lösungsvorschlägen und von einer besseren Welt erreicht werden.

Autorentreff-Newsletter

Lass dich per E-Mail über neue Beiträge informieren.

Loading

Autor:in

emil vogel

emil vogel

Ehemaliges hhesse.de Mitglied

Du schreibst selbst Gedichte?
Veröffentliche dein Gedicht im Autorentreff von hhesse.de.

Kommentare

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments