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Eindruck nach einem heiteren Beisammensein

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Im Mondlicht selbsterschaffner Todesangst
erkenn ich Salomons Streben nach Glück.
Er plätschert seine Philosophie
sich selbst ins bange Angesicht.

Dionysos hält seine Stange
Schamhaft aus dem Brunnengrund
und küsst die edle Wange
wund.

In Brüchen fällt der Sinn herab
ins warmgekühlte Grab,
belebend und erfahrungsschlapp
wie eine Rabenmutter in das falsche Nest.

In gebrochenen Wasserfällen
liegt die Negation der Lust verborgen
und küsst ihre Mieter
mit Ekel und Gewohnheit.

Im Feuersturm des Lachens
ergeben die Tropfen sich der Taubheit
brillenlosen Glühens
in nett bestrichnen Kammern.

Dies Schauspiel, das sich selbst nicht kennt,
belegt sich stets mit Richtigkeit,
wie eine Rechnung, die sich selber löst.

Schmerzhaft kreischt das Plätschern
in abgekappter Stille,
findet keine Freundeshand
das Bad im Blut des Sinns,

denn Dornenreich ist meine Krone
und Schmuck und Kleidung und Katheter,
des Glaubens falsch geglaubter Lohne,
Spirale, die stets wird verdrehter.

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Warius

Warius

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