Ein Liebesbrief
Hallo du,
nach deiner mail und unserem kurzen gespräch ist mir einiges klar geworden … richte dich auf einen roman ein…
seit einiger zeit habe ich für mich die lyrik entdeckt…gedichte lesen entspannt ungemein…vor allen findet man sich mit seinen gefühlen immer irgendwie wieder…ob es nun liebe oder hass, freude oder angst, traurigkeit oder schmerz ist…all diese gefühle treiben uns an…natürlich würde ich gern nur die positiven sammeln…doch auch die negativen machen uns reicher…
zur zeit bewegen mich zwei gedichte…das eine ist von hermann hesse, das andere von adelbert von chamisso…jetzt werde ich mal fleißig sein und hoffentlich richtig abschreiben:
im nebel (hermann hesse)
seltsam im nebel zu wandern!
einsam ist jeder busch und stein,
kein baum sieht den anderen,
jeder ist allein.
voll von freunden war mir die welt,
als mein leben noch licht war,
nun da der nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar.
wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise
von allen ihn trennt.
seltsam, im nebel zu wandern!
leben im einsamsein.
kein mensch kennt den andern,
jeder ist allein.
liest sich traurig…mich hat es jedoch beflügelt…mein mich umgebender nebel hat sich seit monaten immer mehr gelichtet…und sollte er wieder dicker werden, habe ich ein ganz neues gefühl für mich entdeckt…die hoffnung…
jetzt wirst du bestimmt denken: jetzt ist die tussi vollkommen durchgeknallt…aber schuld bist du und daher schreibe ich es dir auch…
alles fing damit an, dass ich keine beziehungen wollte…enttäuschungen , täuschungen, schicksale hatten mein leben geprägt…meine kinder hatten schon angst um mich, da sie an mir schon züge von einer workoholikerin feststellten, weil ich meine ganze energie in die arbeit steckte, nur um meine verlorene liebe zu vergessen…alle versuche mich an den mann zu bringen scheiterten, weil ich mir gute rationale gründe zurechtlegte, gegen die keiner ankam…was habe ich mich dagegen gesträubt, wenn mir einer zu nahe kam…ich wollte doch nur mein ansonsten gutes leben in ruhe geniessen…ich stellte mir oft die frage, ob ein mann überhaupt in mein leben passt…zum schluss habe ich sogar daran gezweifelt, ob ich überhaupt noch lieben kann…
gestern habe ich mal wieder meinen mailkasten aufgräumt und habe mit erstaunen festgestellt, dass in den letzten monaten über 200 mails hin und her gegangen sind….habe sie ordentlich in einen ordner gepackt und mich dabei festgelesen…zum schluss habe ich mich gefragt, wie hat es ein wildfremder geschafft, sich in mein denken und fühlen einzuschleichen…ich habe es zugelassen…dich trifft da keine schuld…ich habe es sogar zum teil unbewusst provoziert… konntest mir ja so weit weg, nicht gefährlich werden…trotz aller missverständnisse hatte ich dabei nur positive gefühle gehabt…z.b. eine fast unbändigende freude beim eintreffen deiner nachrichten…und tag täglich ist das schöne gefühl hoffnung gewachsen, dass ich mich doch noch, ohne wenn und aber in die arme eines mannes fallen lassen kann…und dann hast ausgerechnet du ungeduldiger etwas geschafft, was alle welt in erstaunen versetzt…aus einer getriebenen ist eine geduldige und gelassene geworden…auf die frage eines kollegen, wie ich das bei allem stress schaffe, habe ich mich letzte woche spontan zu der aussage hinreißen lassen: hinter jeder starken frau steht ein starker mann…in dem augenblick habe ich mich selbst erschrocken…
noch mehr erschrecken mich meine träume…eigentlich ist es nur einer, der mich fast wahnsinnig macht…und der ist ganz kurz und wirkungsvoll…ich träume, dass mein handy kling klong macht und eine nachricht von dir eingegangen ist…ich schalte es jetzt beim schlafengehen schon aus…doch bis heute hat das nichts gebracht…werde trotzdem fast jede nacht geweckt…
was mich in den letzten tagen noch wahnsinniger machte, dass es von dir kein lebenszeichen gab…so sang und klanglos den kontakt abzubrechen, habe ich dir nicht zugetraut… ich habe mir sorgen gemacht, dass dir was passiert sein könnte…hätte auch einfach anrufen können…doch wollte ich mich nicht aufdrängen…
du auf dem drahtseil… und ich habe mich auf sehr dünnes eis begeben…ich habe mir das eis ausgesucht, weil ich die hoffnung habe, dass mich schon irgendjemand rettet, falls ich einbrechen sollte…in der hoffnung, dass du ein kluger drahtseilartist bist, der nicht ohne netz arbeitet, wünsche ich dir alles liebe…
lg
nach deiner mail und unserem kurzen gespräch ist mir einiges klar geworden … richte dich auf einen roman ein…
seit einiger zeit habe ich für mich die lyrik entdeckt…gedichte lesen entspannt ungemein…vor allen findet man sich mit seinen gefühlen immer irgendwie wieder…ob es nun liebe oder hass, freude oder angst, traurigkeit oder schmerz ist…all diese gefühle treiben uns an…natürlich würde ich gern nur die positiven sammeln…doch auch die negativen machen uns reicher…
zur zeit bewegen mich zwei gedichte…das eine ist von hermann hesse, das andere von adelbert von chamisso…jetzt werde ich mal fleißig sein und hoffentlich richtig abschreiben:
im nebel (hermann hesse)
seltsam im nebel zu wandern!
einsam ist jeder busch und stein,
kein baum sieht den anderen,
jeder ist allein.
voll von freunden war mir die welt,
als mein leben noch licht war,
nun da der nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar.
wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise
von allen ihn trennt.
seltsam, im nebel zu wandern!
leben im einsamsein.
kein mensch kennt den andern,
jeder ist allein.
liest sich traurig…mich hat es jedoch beflügelt…mein mich umgebender nebel hat sich seit monaten immer mehr gelichtet…und sollte er wieder dicker werden, habe ich ein ganz neues gefühl für mich entdeckt…die hoffnung…
jetzt wirst du bestimmt denken: jetzt ist die tussi vollkommen durchgeknallt…aber schuld bist du und daher schreibe ich es dir auch…
alles fing damit an, dass ich keine beziehungen wollte…enttäuschungen , täuschungen, schicksale hatten mein leben geprägt…meine kinder hatten schon angst um mich, da sie an mir schon züge von einer workoholikerin feststellten, weil ich meine ganze energie in die arbeit steckte, nur um meine verlorene liebe zu vergessen…alle versuche mich an den mann zu bringen scheiterten, weil ich mir gute rationale gründe zurechtlegte, gegen die keiner ankam…was habe ich mich dagegen gesträubt, wenn mir einer zu nahe kam…ich wollte doch nur mein ansonsten gutes leben in ruhe geniessen…ich stellte mir oft die frage, ob ein mann überhaupt in mein leben passt…zum schluss habe ich sogar daran gezweifelt, ob ich überhaupt noch lieben kann…
gestern habe ich mal wieder meinen mailkasten aufgräumt und habe mit erstaunen festgestellt, dass in den letzten monaten über 200 mails hin und her gegangen sind….habe sie ordentlich in einen ordner gepackt und mich dabei festgelesen…zum schluss habe ich mich gefragt, wie hat es ein wildfremder geschafft, sich in mein denken und fühlen einzuschleichen…ich habe es zugelassen…dich trifft da keine schuld…ich habe es sogar zum teil unbewusst provoziert… konntest mir ja so weit weg, nicht gefährlich werden…trotz aller missverständnisse hatte ich dabei nur positive gefühle gehabt…z.b. eine fast unbändigende freude beim eintreffen deiner nachrichten…und tag täglich ist das schöne gefühl hoffnung gewachsen, dass ich mich doch noch, ohne wenn und aber in die arme eines mannes fallen lassen kann…und dann hast ausgerechnet du ungeduldiger etwas geschafft, was alle welt in erstaunen versetzt…aus einer getriebenen ist eine geduldige und gelassene geworden…auf die frage eines kollegen, wie ich das bei allem stress schaffe, habe ich mich letzte woche spontan zu der aussage hinreißen lassen: hinter jeder starken frau steht ein starker mann…in dem augenblick habe ich mich selbst erschrocken…
noch mehr erschrecken mich meine träume…eigentlich ist es nur einer, der mich fast wahnsinnig macht…und der ist ganz kurz und wirkungsvoll…ich träume, dass mein handy kling klong macht und eine nachricht von dir eingegangen ist…ich schalte es jetzt beim schlafengehen schon aus…doch bis heute hat das nichts gebracht…werde trotzdem fast jede nacht geweckt…
was mich in den letzten tagen noch wahnsinniger machte, dass es von dir kein lebenszeichen gab…so sang und klanglos den kontakt abzubrechen, habe ich dir nicht zugetraut… ich habe mir sorgen gemacht, dass dir was passiert sein könnte…hätte auch einfach anrufen können…doch wollte ich mich nicht aufdrängen…
du auf dem drahtseil… und ich habe mich auf sehr dünnes eis begeben…ich habe mir das eis ausgesucht, weil ich die hoffnung habe, dass mich schon irgendjemand rettet, falls ich einbrechen sollte…in der hoffnung, dass du ein kluger drahtseilartist bist, der nicht ohne netz arbeitet, wünsche ich dir alles liebe…
lg