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Nocturne

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Nocturne

So ruhig klingend, unerreichte Stille.
Die Bäume wiegen ammengleich die Äste.
Ganz schweigend höret den Gesang der Grille
Die Hure, die am Straßenrande steht.

Sie wundert sich der kleinen Künstlerin.
Noch nie berührte schönere Musik.
Noch niemals drang in ihren Sinn
Der wundersame Neonlicht-Nocturne.

Nur noch der Mond müsste jetzt scheinen
Mit seiner Silbersichel, denkt sie sich,
Die Nutte, und muss süße Tränen weinen,
Und wünscht für den Moment die Ewigkeit.

Die Sehnsucht nach dem bess`ren Leben,
Bemächtigt sich der Hure, doch sie steht,
Und wird da stehen. Ihre Lippen beben.
Die Grille zirpt dazu ihr zartes Lied.

Die Bäume streicheln mit den Zweigen
Die Mauer dort, wo lehnt die Nutte.
Noch klagend über den verhassten Reigen
Steigt sie ins nächste Auto ein.

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Blanziflor

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