Gedenkblätter – Erinnerungen an Zeitgenossen
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Gedenkblätter Titelbild
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Mit den Gedenkblättern wartet eine ganz besondere Sammlung von Texten auf den Hesse-Leser. Viel Privates erfährt man aus Hesses Nachrufen und Erinnerungsaufsätzen über verstorbene Freunde und Weggefährten. Ich erinnere mich z.B. an eine Stelle auf den ersten Seiten aus dem Aufsatz „Aus meiner Schülerzeit“, wo die Rede vom meist übel gelaunten Professor Schmid ist, der dem jungen Hesse in einigen Privatstunden über den versäumten Griechisch-Unterricht hinweghelfen soll: „Aber zweimal ging er mit mir spazieren, wandelte mit mir ins Freie, ohne Grammatik, ohne Griechisch, und auf diesen beiden kurzen Spaziergängen war er lieb und freundlich mit mir, ohne Sarkasmen, ohne Zornanfälle, fragte nach meinen Liebhabereien, nach meinen Zukunftsträumen, und von da an habe ich ihn geliebt, obwohl er, sobald ich wieder in seiner Schule saß, die Spaziergänge ganz und gar vergessen zu haben schien.“ (S. 51)
So findet man auf den 280 Seiten Texte bis aus dem Jahr 1960 vor, in denen es Hesse „nicht nur um die Wahrheit, vielmehr um das möglichst getreue Festhalten des Vergänglichen und Vergehenden im Wort“ ging.
Hier eine kleine Auswahl von Aufsatztiteln aus dem Inhalt:
Gedenkblätter. Erinnerungen an Zeitgenossen.
Taschenbuch – 300 Seiten – Suhrkamp, Ffm.
Erscheinungsdatum: April 2002
ISBN: 351837463X
Preis: 10,00 Euro