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Himmel aus Beton

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Bedrückend ist der Asphalt dieser Straße,


Bedrückend ist das Verschwinden vom Ozon.


Bedrückend ist der Staub in der Luft und die Gase.


Bedrückend die Schilder, die Planken und schon,


Besteht die Welt nur noch aus der Paraphrase:


Grauer Asphalt unter mir und über mit ein Himmel aus Beton.




Beklemmend ist es auf der Autobahn zu fahren,


Auch ohne Stau und Regen: alles monoton.


Alle sitzen wir wie Waren verpackt in unseren Karren,


Menschen vom Fließband, gezählt, Massenproduktion.


Beklemmend ist es, dass wir uns noch paaren und wofür wir sparen:


Für grauen Asphalt und für einen Himmel aus Beton.




Beängstingend ist die menschliche Kälte,


Und die kletternde Wärme zur Skisaison.


Und wenn ich früher eine Partei wegen einer Idee wählte,


Weis ich heute, ich wähle eine Illusion.


Für die Mächtigen war die Macht stets das einzige, was zählte,


Und uns bleibt nur grauer Asphalt und ein Himmel aus Beton.




Früher wuchs noch grünes Gras auf den Wiesen,


Schlüsselblumen, Rispengras und lippenroter Mohn


Bis wir sie versalzten, verdüngten und ihnen so bewiesen,


Wir sind die Herrscher der Welt und unser der Thron.


Früher waren da Sterne die uns den Weg wiesen,


Doch nun ist alles grau und auch der Himmel, der ist aus Beton.




Eines Tage fällt ein harter Regenschauer,


Und der Himmel wird trunkenmachend blau im Nu.


Angeklagt wie Verbrecher stehen wir da, denn der Regen war sauer.


Doch er macht mit der Erde kein Rendezvous,


Denn zwischen uns und der Erde ist eine Mauer,


Und ein Loch im Himmel, aber keiner macht es zu.

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mondgewitter

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