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Er kennt den Brecht nicht

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Er kennt den Brecht nicht, nicht den Poe,
mein kleiner Freund der Wasserfloh;
wenn er so tanzt, bild ich mir ein,
er könnt wohl musikalisch sein.

Das ist er auch, befolgt stets nur,
den Sound und Rhythmus der Natur;
so kennt er Händel nicht und Bach,
Konzerte sind nicht seine Sach.

Gar leichtfüßig kommt er daher,
trotzt hoher See, dem tiefen Meer;
wo Wasser sich nur sammeln kann,
da schwebt er hin, da ist er ran.

Er kennt den Hegel nicht und Kant,
bewegt sich dennoch weltgewandt;
sieht er den Fischer mit der Angel,
ist dass sein Teil vom Weltgerangel.

So schwimmt er sorglos hin und her,
nimmt sich die Freiheit und will mehr;
er denkt sich wohl es wäre fein,
mit allen Tieren gleich zu sein.

Er will sofort die Fische fragen,
was die so denken, dazu sagen;
so drängt es ihn, oh Man oh Man,
an einen Stichling dicht heran.

Durchkreuzt frech dessen Radius,
der macht Happ’s und es ist Schluss;
weil er Kultur zu oft versäumt,
ward gnadenlos er weggeräumt.


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Autor:in

Harry Krumpach

In den fünfzigern des vergangenen Jahrtausends nahe Berlin im schönen Brandenburgischen geboren, verbrachte ich meine Kindheit auf dem Dorf meiner Großeltern. Danach folgten zehn Jahre Schule in einer beschaulichen Kleinstadt. Wo ich anschließend meine Lehre absolvierte, mich in mehreren handwerklichen Berufen übte. Werkstätten und Baustellen waren mein zu Hause, wobei ich nach getaner Arbeit meinen Horizont in diversen Abendschulen erweiterte. Fast Vierundsechzigjährig ging ich nach sechsundvierzig Jahren in den Ruhestand. Die Coronazeit gab mir die Möglichkeit meinem Hobby nachzugehen und eigene kleine Verse zu verfassen, welch ich hier gerne vorstellen würde.

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