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N minus 1

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Vier Schwimmhäute
zwischen fünf Fingern.
Sieben tiefdunkle Nächte
zwischen acht bunten Tagen.
Ein Bindu auf der Mitte der Stirn
zwischen zwei Mandelform-Augen.
Immer um eins weniger, also wie n–1.
Ein Prinzip wie der Satz von Pythagoras.
Nur weniger spektakulär und überraschend.
Aber genauso bedeutsam und elementar,
fast wie aus einem anderen Universum.
Doch für uns gemacht und abrufbar.
Jenseits von richtig und falsch,
immer freizügig, obszön (?)
und auch fundamental.
Ebenso verbindlich.
Genauso ordnend.
Handreichend.
Wegweisend.
Führend.
Vorne.
Da.


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Autor:in

Michael Mrva

Jahrgang 1948, im "früheren Leben" Mathematiker, seit der Pensionierung ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen tätig.

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Mondenkind
Mondenkind
29 Tage zuvor

Ein mathematisches Gedicht?
Erstaunlich!

Mondenkind
Mondenkind
29 Tage zuvor

Mein Eindruck ist, dass dies ein Liebesgesicht ist. Ich habe es lange auf mich wirken lassen. Die Worte sprechen von guten und von schlechten Zeiten (Tage und Nächte), wobei die Tage obsiegen, sie hüllen die dunklen Nächte ein. Das „freizügig und obszön (?)“ lässt mich lächeln. Sind es zwei Personen oder eine, von der hier gesprochen wird? Ich glaube, beides. Verraten Sie mir, ob Sie meine Interpretation gelten lassen?

Mondenkind
Mondenkind
Reply to  Michael Mrva
27 Tage zuvor

Danke für Ihre Antwort und es freut mich, wenn meine Interpretation für Sie auch möglich ist. Natürlich haben Sie als Autor darüber das letzte Wort.
Tatsächlich wollte ich „Liebesgesdicht“ schreiben, als ich dann das „Liebesgesicht“ sah, gefiel es mir so gut, dass ich es stehen liess.
Die Erläuterung mit dem Fünfeck ist interessant, die ungewöhnliche Form des Gesichtes erweckt Aufmerksamkeit. Ich finde es erstaunlich, wie sich Mathematik und Poesie verbinden können. Das „uns“ in „für uns gemacht“ bezieht sich worauf? Auf die Menschheit?