N minus 1
Vier Schwimmhäute
zwischen fünf Fingern.
Sieben tiefdunkle Nächte
zwischen acht bunten Tagen.
Ein Bindu auf der Mitte der Stirn
zwischen zwei Mandelform-Augen.
Immer um eins weniger, also wie n–1.
Ein Prinzip wie der Satz von Pythagoras.
Nur weniger spektakulär und überraschend.
Aber genauso bedeutsam und elementar,
fast wie aus einem anderen Universum.
Doch für uns gemacht und abrufbar.
Jenseits von richtig und falsch,
immer freizügig, obszön (?)
und auch fundamental.
Ebenso verbindlich.
Genauso ordnend.
Handreichend.
Wegweisend.
Führend.
Vorne.
Da.
zwischen fünf Fingern.
Sieben tiefdunkle Nächte
zwischen acht bunten Tagen.
Ein Bindu auf der Mitte der Stirn
zwischen zwei Mandelform-Augen.
Immer um eins weniger, also wie n–1.
Ein Prinzip wie der Satz von Pythagoras.
Nur weniger spektakulär und überraschend.
Aber genauso bedeutsam und elementar,
fast wie aus einem anderen Universum.
Doch für uns gemacht und abrufbar.
Jenseits von richtig und falsch,
immer freizügig, obszön (?)
und auch fundamental.
Ebenso verbindlich.
Genauso ordnend.
Handreichend.
Wegweisend.
Führend.
Vorne.
Da.
Ein mathematisches Gedicht?
Erstaunlich!
Mein Eindruck ist, dass dies ein Liebesgesicht ist. Ich habe es lange auf mich wirken lassen. Die Worte sprechen von guten und von schlechten Zeiten (Tage und Nächte), wobei die Tage obsiegen, sie hüllen die dunklen Nächte ein. Das „freizügig und obszön (?)“ lässt mich lächeln. Sind es zwei Personen oder eine, von der hier gesprochen wird? Ich glaube, beides. Verraten Sie mir, ob Sie meine Interpretation gelten lassen?
Hallo Snowman, Sie schreiben „Liebesgesicht“. Oder meinten Sie „Liebesgedicht“? Wenn „Gesicht“, dann ist das ein optischer Eindruck, den ich ergänzen möchte: Die Form des Textes ist ein Fünfeck, dessen Basiskante am linken Seitenrand senkrecht verläuft, sodass die Spitze, die der Basiskante gegenüberliegt, nach rechts weist. Wenn jedoch „Liebesgedicht“, dann muss ich zugeben, dass ich daran beim Verfassen nicht gedacht habe. Aber jetzt, wo Sie danach fragen, erscheint es mir in einem anderen Licht, in dem sich n und n-1 in einem Reigen umeinanderdrehen, Yin und Yang, Yab und Yum; von den zwei Zahlen n und n-1 ist ja eine immer… Weiterlesen »
Danke für Ihre Antwort und es freut mich, wenn meine Interpretation für Sie auch möglich ist. Natürlich haben Sie als Autor darüber das letzte Wort.
Tatsächlich wollte ich „Liebesgesdicht“ schreiben, als ich dann das „Liebesgesicht“ sah, gefiel es mir so gut, dass ich es stehen liess.
Die Erläuterung mit dem Fünfeck ist interessant, die ungewöhnliche Form des Gesichtes erweckt Aufmerksamkeit. Ich finde es erstaunlich, wie sich Mathematik und Poesie verbinden können. Das „uns“ in „für uns gemacht“ bezieht sich worauf? Auf die Menschheit?
Hi Snowman, nun haben wir tatsächlich eine Hegel’sche Form von „These (Liebesgesicht), Antithese (Liebesgedicht) und Synthese (Liebesgesdicht)“ vorliegen, die Freude bereitet. Die fünfeckige Form war ursprünglich nicht geplant gewesen, ergab sich jedoch im Laufe der fortschreitenden „Verdichtung“ und erinnert jetzt, wenn ich sie so betrachte, an das Profil eines alten Mannes, dessen Nase beim Wort „überraschend“ angesiedelt ist und der kein Kinn hat. Und ja, das „uns“ bezieht sich auf uns alle, denn die Elemente der Mathematik stehen allen Menschen unbegrenzt immer und überall zur Verfügung. Einer meiner Professoren an der Uni sagte beispielsweise mal, als er an der Tafel… Weiterlesen »